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Berühmte Gelehrte der islamischen Welt / 9

Versuch die Stellung der Frau in der islamischen Gemeinschaft zu stabilisieren

0:49 - December 21, 2022
Nachrichten-ID: 3007439
Teheran (IQNA)- Dr. Fawzia Al-Ashmawi ist Professorin für arabische Literatur und islamische Zivilisation an der Universität Genf und ehemaliges Mitglied des Obersten Rates für islamische Angelegenheiten, der dem ägyptischen Stiftungsministerium angegliedert ist. Sie gehört zu den Persönlichkeiten, die ihr Leben dem Studium der Moderne in religiösen Lehren mit Betonung der Vernunft widmeten insbesondere in Bezug auf Frauen und der Stellung der Frau im Islam.

Fawzia Al-Ashmawi hat eine besondere Sicht auf den Bereich der Moderne im religiösen Ausdruck. Ihr Denken kann als Mittelweg zwischen Ablehnung und vollständig religiöser Sichtweise bei deren vollständiger Zustimmung gesehen werden. Sie betont jedoch, dass der Text des Korans festgelegt und eindeutig ist. Aber Jurisprudenz und Interpretation verändern die Dinge und es ist notwendig sich mit den Lebensbedingungen, der Umwelt und dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt zu ändern und auf diesem Gebiet insbesondere der Frauenfragen sollte dem Fortschritt Aufmerksamkeit geschenkt werden.

In der Überzeugung dass die Erneuerung des religiösen Diskurses nicht bedeutet Änderungen am Koran vorzunehmen sagt Al-Ashmawi: Der Koran hat einen Text in dem weder Wort noch Buchstabe geändert werden kann. Was jedoch revidiert werden kann ist die Interpretation von Versen entsprechend den sozialen, wirtschaftlichen, politischen, medizinischen und biologischen Entwicklungen. Ihm zufolge gibt es hier variable Dinge, die sich seit den letzten vierzehn Jahrhunderten änderten. Diese Sichtweise ist besonders wichtig im Bereich der Frauenangelegenheiten.

Al-Ashmawi sieht sich eindeutig als Befürworter der Modernisierung der Rechtswissenschaft was aber nicht bedeutet religiöse Texte (Koran) zu leugnen. Sie sieht sich auch als Verfechter des Verstandes und glaubt, dass alte Texte mit neuem Verstand betrachtet werden sollten.

Al-Ashmawi ist überzeugt, dass Frauen einen besonderen Platz im Islam haben und die bestehende Gewalt gegen Frauen in islamischen Gesellschaften nicht im Islam verwurzelt ist.

Durch das Zitieren von Teilen der islamischen Geschichte im Zusammenhang mit der Beratung des Propheten (SAS) mit seinen Frauen zu wichtigen Themen wie Krieg und Frieden einschließlich des Hudaybiyah-Friedens betont sie, dass die Geschichte des Islam und die Methode des Propheten die Bedeutung der Position der Frauen in einer islamischen Gesellschaft zeigen.

Jurisprudenz, Auslegung und Religionswissenschaft waren in den vergangenen vierzehn Jahrhunderten in Männerhand, so dass sie eine männliche Auslegung der islamischen Gesetze präsentierten, die als den Verhältnissen ihrer Zeit angemessen bezeichnet werden kann. Ein Blick auf das Leben des Propheten zeigt jedoch das Gegenteil dieser Herangehensweise. Es gibt Überlieferungen, deren Quelle die Ehefrauen des Propheten (SAS) waren.

Fawzia Al-Ashmawi kann als eine der größten Befürworterinnen einer Änderung der ägyptischen Einstellung zu Frauenfragen und der Diskriminierung dieses Teils der Gesellschaft unter dem Vorwand der Religion angesehen werden. In dieser Hinsicht versuchte Al-Ashmawi in Zusammenarbeit mit der Al-Azhar-Universität den Boden für die Verabschiedung von Gesetzen zu bereiten die Gewalt gegen Frauen in Ägypten verbieten aber ihr Schwerpunkt lag immer auf der Notwendigkeit des kulturellen Wachstums und der Bildung einer neuen Generation gemäß der Art und Weise des Propheten mit Frauen umzugehen um die Gewalt gegen Frauen auszulöschen.

 

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